Im Mai wollte ich das beschauliche Bremen mal wieder in Richtung Mallorca verlassen. Mich wie letztes Jahr beim Workshop des Herrn Jorns als blinder Passagier einzuladen, hat trotz aller Bemühungen meinerseits nicht geklappt. Was ich vor einem Jahr dort gemacht habe, kannst du weiter hinten im Blog lesen. Meinen alten Buddy Sascha, seit längerem Wahlmallorquiner (schweres Wort) -aus seiner Bude auf Mallorca zu drängen, habe ich nicht übers Herz gebracht.
Workshops beim Herrn Jorns bucht einfach hier
http://www.ajorns.com
(in der Anmeldung bitte rein schreiben, dass ihr mich als blinden Passagier dabei haben wollt und dann komm ich auch mal wieder nach Mallorca!
Heckenschütze bei Workshop v. Andreas Jorns - ich wurde von einem Österreicher verdrängt :-)
Als ich dann auf Airbnb bei der Suche nach einer Unterkunft auf der Insel mit den Worten begrüßt wurde, dass ich sicher eine Unterkunft in New York suche, habe ich als Wink des Schicksals empfunden. Ich bin normalerweise nicht sehr esoterisch, aber dieses Mal musste eine höhere Macht im Spiel gewesen sein.
Ich hörte wohl im Hintergrund die knatternde Stimme eines Freundes, wie ich denn in Gottes Namen schon wieder in diese überschätzte muffig-hecktische Stadt reisen konnte, aber mein Entschluss war gefasst. New York - here I come! yeah!
Mit noch etwa vier Wochen Vorlauf wollte ich mich mal um einen Kameragurt kümmern. Dieses Mal wollte ich meine noch unentdeckte Karriere als DER Streetfotograf wieder beleben, dazu schien ein Kameragurt unerlässlich - da war ich mir sicher.
Voller Vertrauen darauf, dass mich dieser Gurt in die nächst höheren Sphären der Streetfotografie fast von allein katapultieren würde, bestellte ich bei einem Schweizer Streetfotografen seinen Kameragurt. Ich spurte schon bei der Bestellung, wie sich meine Streetfotografie verbesserte. Ok, Vorkasse - die Schweizer sind ein misstrauisches Volk, aber das sollte mich nicht abhalten. Mehrere E-Mails später und $ 70,- ärmer hatte ich immer noch keinen Gurt, denn entweder haben jetzt zwei Postboten einen neuen Kameragurt oder ein Schweizer mein Geld ohne Gegenleistung. Die Zeit zum Abflug wurde enger. Ohne Gurt war meine Karriere zum Scheitern verurteilt- Mist...
Nachdem ich Paddy von neunzehn72.de die Ohren voll jammerte, dass ich so kurz vorm Flug noch gurtlos sei, bekam ich netterweise einen Prototypen seines neusten Projektes „Chief-Mate“ - Paddy und ich kennen uns ja schon eine Weile, mit vielen ups and downs - nicht nur, was unser Gewicht angeht - aber in der Not kann man sich auf ihn verlassen.
Der Chief Mate Prototyp I
Disclaimer: Ich versprach den Gurt mal an verschiedenen Kameras in New York zu testen und ehrlich meine Meinung wieder zu geben - Deal - alter Halunke... Den Prototyp musste ich leider wieder zurück schicken und warte jetzt, auf das „richtige“ Modell.
Die Idee eines Kameragurtes ist so alt wie die Geschichte der Fotografie - also eigentlich nichts Neues, aber die vom Hersteller mitgelieferten „Dinger“ lassen einen schon von weitem wie ein Volldepp aussehen. Das Anbauen an die Kamera ist ein Desaster und das ist an der "schiefen Matte" (google translate alike) allerdings erfreulich leicht. Selbst Menschen mit stark beschränkten feinmotischen Fähigkeiten wie ich, bekommen den Gurt schnell ab- und angebaut. Der Marketing Guru wurde jetzt von einem unique selling point sprechen. Mir war am Anfang der etwas steife Gurt beim Auslösen immer im Weg, das besserte sich mit der Zeit als das Leder an den Ösen beim Benutzen weicher geworden ist. Das finale Modell soll laut des CEOs etwas dünner und weicher an den Ösen sein. Perfekt.
Meine Tasche für New York!
Mein Gurt war die Kurzvariante - was natürlich für eine grazile Gazelle wie mich etwas kurz ist. Ich fiebere also der langen Variante entgegen ;)
Allen Stimmen im Internet zum Trotz passt der Gurt wunderbar an meine D750, eine Fuji x70 und eine Mittelformatkamera. Die Verarbeitung ist wirklich richtig gut und hält auch eine schwere MF-Kamera mit 3 kg Gesamtgewicht mühelos. Wahrscheinlich den Vorlieben Paddys geschuldet, sieht er an einer Leica oder anderen Retrodesignkamera, vong Proportionen her (sorry - MiniMeme), meiner Meinung nach, am Besten aus.
Model: http://alexandermauksch.de
Model: https://www.facebook.com/Mona.schafnitzl.model/
Ernüchternd ist allerdings festzuhalten, dass der Gurt mich nicht zu einem guten bzw. besseren Streetfotografen gemacht hat. Möglicherweise liegt das aber auch am fehlenden Talent und meiner Ungeduld, auf die richtigen Moment zu warten.
In New York selbst hab ich den Gurt selten aka einmal „in action“ fotografiert, sondern einfach genutzt, deshalb fehlen Bilder des Gurtes vor einer Manhattankulisse.
Ich muss gestehen, dass es mir schon ein wenig weh tat, als ich den Gurt wieder einrollen und nach Hamburg zurück schicken musste. Glücklicherweise hat die Produktion nun Fahrt aufgenommen und ich hoffe, dass ich bald das finale Modell an meine Kamera basteln kann.
Ich habe mal wieder festgestellt, dass ich zum Streetfofografen nicht so richtig geschaffen bin, dazu ist mein Geduldsfaden einfach zu knapp gewebt. Glücklicherweise konnte ich durch ein paar nette Kontakte, das in New York machen, wo mir mein Herz aufgeht - interessante Menschen kennen lernen und sie fotografieren.
Ein paar Eindrücke möchte ich gern mit euch teilen!
Den Chief-Mate könnt ihr ---- > hier < ------ bestellen!