Es ist schon ein paar Monde her, da traf ich mich mit Vu und ein paar Freunden auf einen leeren Parkdeck in der Innenstadt, um mal fernab vom Studio ein paar neue Aufnahmen zu machen. Traditionell wird jede neue Kamera oder Gear mit einem Vu Shooting eingeweiht, es ist eine lieb gewordene Tradionen.
Gegen meine sonstige Gewohnheit wollten wir dieses Mal eine Serie fotografieren, die ohne grosse Erklärung eine Geschichte erzählt. Im Studio sind es ja meist Sets, mit einem bestimmten Licht und Styling, die nicht zwingend zusammen passen müssen.
An einen wunderschönen Herbsttag zog es mich also auf die „Rennstrecke“ mit drei verrückten Menschen und einem wunderbaren Hund. Unser Ziel war das Feeling vor einen Straßenrennen einzufangen, das Abgehen der Strecke und die Konzentration davor.
Vielen Dank an Xul Xu und David, die uns wunderbar unterstützt haben. Im Anschluss kamen wir um ein paar Portraits nicht umhin, die Mr. Dinhs Vielseitigkeit noch einmal beweisen.
Mallorca versus New York oder das Ding mit dem Kameragurt
Im Mai wollte ich das beschauliche Bremen mal wieder in Richtung Mallorca verlassen. Mich wie letztes Jahr beim Workshop des Herrn Jorns als blinder Passagier einzuladen, hat trotz aller Bemühungen meinerseits nicht geklappt. Was ich vor einem Jahr dort gemacht habe, kannst du weiter hinten im Blog lesen. Meinen alten Buddy Sascha, seit längerem Wahlmallorquiner (schweres Wort) -aus seiner Bude auf Mallorca zu drängen, habe ich nicht übers Herz gebracht.
Workshops beim Herrn Jorns bucht einfach hier
http://www.ajorns.com
(in der Anmeldung bitte rein schreiben, dass ihr mich als blinden Passagier dabei haben wollt und dann komm ich auch mal wieder nach Mallorca!
Heckenschütze bei Workshop v. Andreas Jorns - ich wurde von einem Österreicher verdrängt :-)
Als ich dann auf Airbnb bei der Suche nach einer Unterkunft auf der Insel mit den Worten begrüßt wurde, dass ich sicher eine Unterkunft in New York suche, habe ich als Wink des Schicksals empfunden. Ich bin normalerweise nicht sehr esoterisch, aber dieses Mal musste eine höhere Macht im Spiel gewesen sein.
Ich hörte wohl im Hintergrund die knatternde Stimme eines Freundes, wie ich denn in Gottes Namen schon wieder in diese überschätzte muffig-hecktische Stadt reisen konnte, aber mein Entschluss war gefasst. New York - here I come! yeah!
Mit noch etwa vier Wochen Vorlauf wollte ich mich mal um einen Kameragurt kümmern. Dieses Mal wollte ich meine noch unentdeckte Karriere als DER Streetfotograf wieder beleben, dazu schien ein Kameragurt unerlässlich - da war ich mir sicher.
Voller Vertrauen darauf, dass mich dieser Gurt in die nächst höheren Sphären der Streetfotografie fast von allein katapultieren würde, bestellte ich bei einem Schweizer Streetfotografen seinen Kameragurt. Ich spurte schon bei der Bestellung, wie sich meine Streetfotografie verbesserte. Ok, Vorkasse - die Schweizer sind ein misstrauisches Volk, aber das sollte mich nicht abhalten. Mehrere E-Mails später und $ 70,- ärmer hatte ich immer noch keinen Gurt, denn entweder haben jetzt zwei Postboten einen neuen Kameragurt oder ein Schweizer mein Geld ohne Gegenleistung. Die Zeit zum Abflug wurde enger. Ohne Gurt war meine Karriere zum Scheitern verurteilt- Mist...
Nachdem ich Paddy von neunzehn72.de die Ohren voll jammerte, dass ich so kurz vorm Flug noch gurtlos sei, bekam ich netterweise einen Prototypen seines neusten Projektes „Chief-Mate“ - Paddy und ich kennen uns ja schon eine Weile, mit vielen ups and downs - nicht nur, was unser Gewicht angeht - aber in der Not kann man sich auf ihn verlassen.
Der Chief Mate Prototyp I
Disclaimer: Ich versprach den Gurt mal an verschiedenen Kameras in New York zu testen und ehrlich meine Meinung wieder zu geben - Deal - alter Halunke... Den Prototyp musste ich leider wieder zurück schicken und warte jetzt, auf das „richtige“ Modell.
Die Idee eines Kameragurtes ist so alt wie die Geschichte der Fotografie - also eigentlich nichts Neues, aber die vom Hersteller mitgelieferten „Dinger“ lassen einen schon von weitem wie ein Volldepp aussehen. Das Anbauen an die Kamera ist ein Desaster und das ist an der "schiefen Matte" (google translate alike) allerdings erfreulich leicht. Selbst Menschen mit stark beschränkten feinmotischen Fähigkeiten wie ich, bekommen den Gurt schnell ab- und angebaut. Der Marketing Guru wurde jetzt von einem unique selling point sprechen. Mir war am Anfang der etwas steife Gurt beim Auslösen immer im Weg, das besserte sich mit der Zeit als das Leder an den Ösen beim Benutzen weicher geworden ist. Das finale Modell soll laut des CEOs etwas dünner und weicher an den Ösen sein. Perfekt.
Meine Tasche für New York!
Mein Gurt war die Kurzvariante - was natürlich für eine grazile Gazelle wie mich etwas kurz ist. Ich fiebere also der langen Variante entgegen ;)
Allen Stimmen im Internet zum Trotz passt der Gurt wunderbar an meine D750, eine Fuji x70 und eine Mittelformatkamera. Die Verarbeitung ist wirklich richtig gut und hält auch eine schwere MF-Kamera mit 3 kg Gesamtgewicht mühelos. Wahrscheinlich den Vorlieben Paddys geschuldet, sieht er an einer Leica oder anderen Retrodesignkamera, vong Proportionen her (sorry - MiniMeme), meiner Meinung nach, am Besten aus.
Model: http://alexandermauksch.de
Model: https://www.facebook.com/Mona.schafnitzl.model/
Ernüchternd ist allerdings festzuhalten, dass der Gurt mich nicht zu einem guten bzw. besseren Streetfotografen gemacht hat. Möglicherweise liegt das aber auch am fehlenden Talent und meiner Ungeduld, auf die richtigen Moment zu warten.
In New York selbst hab ich den Gurt selten aka einmal „in action“ fotografiert, sondern einfach genutzt, deshalb fehlen Bilder des Gurtes vor einer Manhattankulisse.
Ich muss gestehen, dass es mir schon ein wenig weh tat, als ich den Gurt wieder einrollen und nach Hamburg zurück schicken musste. Glücklicherweise hat die Produktion nun Fahrt aufgenommen und ich hoffe, dass ich bald das finale Modell an meine Kamera basteln kann.
Ich habe mal wieder festgestellt, dass ich zum Streetfofografen nicht so richtig geschaffen bin, dazu ist mein Geduldsfaden einfach zu knapp gewebt. Glücklicherweise konnte ich durch ein paar nette Kontakte, das in New York machen, wo mir mein Herz aufgeht - interessante Menschen kennen lernen und sie fotografieren.
Ein paar Eindrücke möchte ich gern mit euch teilen!
Den Chief-Mate könnt ihr ---- > hier < ------ bestellen!
by poplar demand: Retusche vorher/nachher
Eigentlich wollte ich ja keine vorher/nachher Bilder auf meinem Blog zeigen, aber wie ich schon von den ganz grossen der Branche lernen durfte - was interessiert mich mein Geschwafel von gestern. Doch zur Vorgeschichte: Beim Workshop von Meister Andreas Jorns auf Mallorca hatten wir ja ein ums andere mal ganz interessante Diskussionen über das Thema Retusche.
Lustigerweise war es eine Teilnehmerin (Katrin Martin) aus der zweiten Woche, die mir netterweise und auf ein wenig Bitten von Modell Ines Estelle ein Bild zuschickte, damit ich es mal nach meinen Vorstellungen bearbeiten sollte. Leider konnte ich in der zweiten Woche nicht mehr auf Mallorca sein, so dass ich Katrin nicht persönlich kennen lernen konnte.
Auf Wunsch von Katrin darf ich euch heute ein vorher/nachher Bild zeigen und erklären, worum es mir in der Retusche geht und dass Retusche nicht gleichbedeutend ist, mit Plastikhaut und Cyan-Look (den ich überhaupt nicht mehr sehen kann). Hauptaufgabe war, mehr Plastizität ins Bild zu bringen und den Farblook sonnig zu belassen.
Der Farblook ist hauptsächlich über eine selektive Farbkorrektur und den Kanalmixer entstanden. Dabei hab ich den Tiefen ein wenig blau dazu gegeben und den Lichtern etwas orange - das Zauberwort liegt hier bei "etwas" Die "3D"-Optik ist durch selektiven Aufhellen und Abdunkeln aka Dodge & Burn erzeugt worden!
Alles in allem ist der Charakter des Photos nicht verändert worden, sondern durch die Retusche nur verstärkt. Der zeitliche Aufwand war so ca. 45 min. So, nun beschmeißt mich mit Matsch und sagt weiter Photoshop ist der Untergang des Abendlandes und der Photographie!
Modell: Ines Estelle (Facebook)
Photo: Katrin Martin
MUA: Britta (Facebbook)
Ich hoffe, ich kann nächstes Jahr wieder als Coach beim Workshop auf Mallorca dabei sein - es war eine wunderbare Woche! Falls ihr Fragen zum Bild habt - schreibt mir.
Eine Millionen Dollar, Mr. Bond - Workshop auf Mallorca -Teil I
Letztes Jahr auf Usedom beschlossen Andreas Jorns und ich, neben unserem Workshop in Bremen, auch noch mal auf Mallorca als Duo infernale aufzutreten und zusammen 4 Workshopteilnehmer sehr individuell zu betreuen. Männerfreundschaften gibt es ja in der "Geschichte" zu Hauf - man denkt an Batman & Robin, Bruce Wayne und Butler Alfred oder für die älteren unter euch Derrick und Harry Klein.
Für uns beide immer ein Riesenspass und für die Teilnehmer Input ohne Ende. So haben wir die vier Teilnehmer nicht nur quer über die Insel gejagt, sondern zwischendurch auch einen Review der schon gemachten Bilder durchgeführt!
Wie bei Jornschen Workshops üblich, waren auch dieses Mal wieder super coole und auf ihre Art völlig unterschiedliche Modelle am Start!
Es hat mich totale Überwindung gekostet, die Teilnehmer nicht einfach die Klippen runter zu stürzen, damit ich selbst ein paar Bilder machen konnte! Glücklicherweise war das gar nicht nötig, da zumindest Ines Estelle und Bernadette Kaspar ein wenig Zeit für mich hatten.
Ein paar Highlights seht ihr hier!
Ich fand den Workshop total klasse und freue mich, dass Andreas und ich nächstes Jahr einen Hammerworkshop zusammen planen. Meine Oma sagte immer: Erst Ei dann gackern - so dass ich euch etwas später davon erzählen werde.
Für alle Fans von Bernadette und Mr. Jorns - es wird einen Bildband von den beiden geben - passend zu meinem Geburstag am 9.9.16. Auf Mallorca sind auch einige Bilder entstanden, und ich habe mich, dank Silent Shutter, ganz nah ran schleichen können!
Es war eine verrückte Woche und ich werde, wenn ich wieder aus New York zurück bin, noch ein paar Bilder mehr zeigen.
Da man das viel zu selten macht, geht mein grosser Dank an alle Modelle: Ines, Katha, Melinda und last but not least Bernadette, dass ihr so absolut gut performt habt, dass ich als Co-Host echt überhaupt keine Mühe hatte - seid lieb gedrückt!
An Annette und Britta, die die verrückten Hühner aka Fotografen zu einer Truppe zusammen gehalten haben. Abgesehen davon wären wir ohne euch schlichtweg verhungert!
An die Teilnehmer, da besonders Horst und Rüdiger, die einfach wunderbare Bilder gemacht haben und immer noch eine Schippe drauf getan haben! Well done!
Eine besondere Ghetto-Faust geht an den bärtigen DJ, der ab und zu auch mal fotografiert hat! Ich danke dir, dass mir fotografieren wieder richtig Spass macht - daran trägst du einen großen Anteil!
Abschließen möchte ich mit einem Insider: EINE MILLION DOLLAR, Mr. Bond!